Wohnraum für fünf Personen bereitstellen plus separaten Arbeitsraum im Obergeschoss integrieren – diese Planungsaufgabe löste das Architekturbüro Engelshove auf außergewöhnliche Weise. Die Funktionen Wohnen und Arbeiten sind durch unterschiedliche Fassadenmaterialien und das gestaffelte Arrangement zweier Baukörper optisch und formal separiert. Zugleich gibt es verbindende Elemente, zu denen großflächige Verglasungen zählen.

Im Wohn- und Essbereich des Erdgeschosses öffnet sich die Fassade über großflächige Festverglasungen mit Dreh-Kipp-Elementen zur Terrasse und zum Garten hin. Das auskragende Arbeitszimmer im OG bildet die Terrassenüberdachung. Bild: Schüco
Für das Gebäude, das eine Wohnnutzung auf zwei Ebenen sowie eine im Obergeschoss angesiedelte Arbeitsnutzung aufweist, bestanden seitens der Bauherren mehrere verbindliche Gestaltungsvorgaben. Transparenz und natürliche Belichtung, puristische natürliche Materialien sowie ein klare und strenge Formgebung zählen zu den Hauptanforderungen. Das Architekturbüro Engelshove kombinierte bei der Gestaltung die Klarheit und Funktionalität mit Variationen in Form und Baustoffwahl. Die Geschoss- und Funktionstrennung zwischen dem Wohnbereich im EG und dem vornehmlich als Arbeitsbereich genutzten 1. OG wird über Fassadenoptik und Arrangement der beiden Baukörper hergestellt. Das Obergeschoss, dessen Abschluss ein Pultdach mit 10° Neigung bildet, kragt zur Nor- und Südseite aus und bildet gleichzeitig die Überdachung von Terrasse und Eingangsbereich.

Auf Wunsch der Bauherren wurde das Gebäude ausschließlich mit natürlichen Baustoffen ausgestattet. Die Gebäudehülle ist geprägt von einem Wechselspiel aus Klinker, Eternit Fassadenelementen und Verglasungen in filigranen Aluminium Rahmenkonstruktionen. Bild: Schüco
Baustoffdialog in der Fassade
Auf Wunsch der Bauherren sollten für die Gebäudehülle und im Innenausbau ausschließlich natürliche, puristische Baustoffe verwendet werden. Das Architekturbüro Engelshove löste diese Anforderung in der Fassade durch einem kontrastreichen Dialog zwischen farblich lebhaftem Klinker für das Obergeschoss und monochromen hellen Eternit Fassadenelementen für das Erdgeschoss. In einigen Bereichen, so z. B. in der Eingangsfassade und an der Terrassenfassade, zieht sich der Klinker hinunter ins Erdgeschoss, wodurch die beiden Gebäudemodule optisch und funktional miteinander verbunden erscheinen. Im Inneren des Gebäudes kommt mit Ausnahme der Parkettböden in den Schlafzimmern als Bodenbelag der Naturstein Jura Jupiter zum Einsatz – Wände und Decken sind in Weiß gehalten.

Südausrichtung: Vom Essbereich aus haben die Bauherrn uneingeschränkten Blick auf den Garten und das angrenzende Waldstück. Bild: Schüco
Belichtung und Transparenz haben Priorität
Natürliche Belichtung und Transparenz hatten bei dem Gebäudeentwurf höchste Priorität. Die zahlreichen Lichtöffnungen wirken in den Fassaden beider Baukörper als verbindende Gestaltungselemente und harmonisieren deren Unterschiede in Anordnung, Farbigkeit und Materialität. Sie durchdringen die Fassadenflächen mit horizontalen Einschnitten und sind nur dort von filigranen vertikalen Profillinien unterbrochen, wo Festverglasungen auf öffenbare Elemente treffen. Die Fenster basieren auf zwei Systemfamilien.

Über Eck arrangierte Festverglasungen im Erdgeschoss: Dreifach-Isoliergläser reduzieren die Wärmeverluste auf ein Minimum. Bild: Schüco
Großflächige Festverglasung mit Dreh-Kipp-Elementen im Erdgeschoss wurden mit dem System Schüco AWS 75.SI realisiert, wobei die öffenbaren Elemente durchgängig einen barrierefreien Übergang zwischen dem offenen Wohn-/Essbereich und der Terrasse gewährleisten. Bei den übrigen Lichtöffnungen handelt es sich um Elemente, die als Blockfenster mit dem System Schüco AWS 75 BS.SI ausgebildet wurden. Optisch und technisch abgestimmt mit den transparenten Systembauteilen ist die Eingangstür Schüco ADS 75.SI. Sie ist seitens der Füllung farblich mit den Schüco Systemprofilien abgestimmt und wurde zur Steigerung von Komfort und Sicherheit mit einem Schüco Safematic-Schloss sowie der biometrischen Zutrittskontrolle Schüco Fingerprint ausgestattet.

Eingangsbereich des Einfamilienhauses in Rheine: Blockfenster aus der Systemfamilie Schüco AWS 75 BS.SI kombiniert mit einer Eingangstür Schüco ADS 75.SI mit biometrischer Zutrittskontrolle Schüco Fingerprint. Bild: Schüco
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