Klar, schlicht und puristisch sollte es sein, das Traumhaus von Familie Bühler aus der Nähe von Regensburg. Die Gelegenheit, diese Wunschvorstellung vom eigenen Haus zu verwirklichen, bot sich, als ein etwas verwildertes Grundstück am Ortsrand verkauft wurde. Nachdem die Bühlers schon lange ein Auge auf das idyllische Fleckchen geworfen hatten, zögerte man nicht lange und beauftragte den Regensburger Architekten Wolfgang Brandl mit der Umsetzung des vom Bauhaus-Stil beeinflussten Neubaus. Heraus kam ein außergewöhnliches Einfamilienhaus, das auch ohne Schnörkel für Aufsehen sorgt.

Klarheit und Transparenz prägen das unkonventionelle Einfamilienhaus. Bild: Schlagmann
Viel Platz verteilt auf vier Nutzungszonen
Das Raumkonzept, dass die Baufamilie in enger Zusammenarbeit mit dem Architekten entwickelte, besticht durch seine großzügige Offenheit. Die 236 Quadratmeter Wohnfläche sind in vier Bereiche untergliedert. Der so genannte „Kindertrakt“ im Süden hat ein Flachdach und beherbergt im Erdgeschoss Küche und Esszimmer sowie im Obergeschoss die beiden Kinderzimmer. Der nördliche „Elterntrakt“ mit einem flach geneigten Pultdach besteht aus Wohnzimmer, Gäste-WC und Treppe im Erdgeschoss sowie Elternschlafzimmer und -bad, Ankleide und Arbeitszimmer im Obergeschoss.

Der so genannte „Kindertrakt“ im Süden beherbergt im Erdgeschoss Küche und Esszimmer sowie im Obergeschoss die beiden Kinderzimmer. Bild: tdx/Schlagmann
Ein eingeschobener Glaskörper verbindet die beiden Baukörper miteinander und leitet zudem Sonnenlicht in die im Norden liegenden Räume. Wegen des felsigen Untergrunds wurde das Haus nicht unterkellert, stattdessen schließt sich im Osten ein vierter Baukörper an, in dem die Haustechnik untergebracht ist. Um Nutz- und Wohnraum optisch zu trennen, wurde dieser Teil mit Lärchenholz verkleidet. Vor dem Arbeits- und über Technik- und Lagerraum ergab sich damit ein großzügiger Balkon, auf dem bei schönem Wetter auch einmal die Büroarbeit erledigt werden kann.

Der so genannte „Kindertrakt“ im Süden hat ein leicht geneigtes Dach. Bild: tdx/Schlagmann
Moderne Perlit-Ziegel statt Wärmedämmverbundsystem
Innovativ präsentiert sich auch das Mauerwerk. Anstelle eines konventionellen mehrschaligen Wandaufbaus mit Wärmedämmverbundsystem entschieden sich die Bauherren für den Poroton-T9 – einen Hochlochziegel mit integrierter Perlit-Dämmung. Dieser massive Baustoff hat hervorragende Dämmwerte und garantiert einen besonders guten Schall-, Brand- und Feuchteschutz. Dank der diffusionsoffenen Wand ist zudem ganzjährig ein gesundes Raumklima garantiert. Mit den großen Fensterflächen, die das Energiekonzept des Hauses vorsah, wird gezielt die optimale Südausrichtung genutzt. Eine Gastherme mit Brennwerttechnik speist zudem die Fußbodenheizung, ein Kaminofen im Wohnbereich sorgt in der Übergangszeit für behagliche Wärme.

Bild: tdx/Schlagmann
Schnörkellos schöne Architektur
Die verputzten, weiß gestrichenen Wände und Decken, das Parkett aus Räuchereiche und die Böden aus bruchrauem Schiefer unterstreichen zusammen mit den pulverbeschichteten, teilweise dreifach verglasten Aluminiumfenstern die Klarheit des Gebäudes. Für einen warmen Kontrast zum strengen Hauptbaukörper sorgt der holzverkleidete Anbau. Familie Bühler fühlt sich rundum wohl im neuen, schnörkellosen Zuhause. Vor allem das großzügig einfallende Tageslicht und das offene Raumkonzept will keiner der vier Bewohner des puristischen Ziegelhauses mehr missen.

Bild: Schlagmann
Tags: Architektur, Einfamilienhaus