Ganz oben zu wohnen, zu arbeiten, zu leben ist sehr reizvoll und vielfältig. Nirgends sonst hat man vom Büroschreibtisch aus direkten Himmelsblick. Die Kinder können ein besonders helles Spielzimmer erhalten. Auch ein gemütlicher Ruhe- oder Schlafraum lässt sich unter der Schräge schaffen. Für jede Nutzung gilt gleichermaßen: Licht bedeutet Leben. Wer den Dachboden ausbaut, muss für ausreichenden Sonneneinfall sorgen. Zwei Lösungen stehen zur Wahl: Gauben und Dachfenster.

Panorama Dachschiebefenster lassen sich mit Verdunkelungsrollos versehen. Zudem eröffnet es neue Wohnwelten als Ausstieg zu Balkon oder Terrasse. Bild: tdx/Sunshine Wintergarten
Einst dienten Gauben der Lüftung von Dachräumen. Heute werden Dachgauben vor allem eingesetzt, um mehr Platz im Dachraum zu schaffen. Von Vorteil ist dies bei einer flachen Dachneigung und wenn die Dachschrägen bereits knapp über dem Fußboden beginnen. Dachgauben gibt es in unterschiedlichen Formen. Das Angebot reicht von Schlepp- und Flachgauben, Spitz- und Dreieckgauben bis hin zu weit ausschwingenden Fledermausgauben. Als Eindeckungsmaterial stehen Dachpfannen, Schiefer und Titanzink zur Verfügung.

Großzügige Dachfenster oder Gauben kombiniert mit einer optimalen Dämmung – so kann das Dachgeschoss nach dem entsprechenden Ausbau als zusätzlicher, günstiger Wohnraum vielfältig genutzt werden. Bild: tdx/dach.de
Der größte Vorteil von Dachfenstern ist ihre Lichtausbeute: Kein Dach und keine Seitenwände sperren das Tageslicht aus. Im Vergleich zur vertikalen Verglasung, also Gauben, ergibt sich ein Plus von 30 bis 50 Prozent bei gleicher Fensterfläche. Die Räume mit Dachflächenfenstern werden direkt von Helligkeit durchflutet. Mit Fenstern lässt sich ein angenehmes Wohnklima erzielen. Auch werden die Stromkosten für Beleuchtung geringer ausfallen.
Mindestlichtflächen sind in den Landesbauordnungen festgelegt. Sie gelten für Senkrecht- und Dachwohnfenster gleichermaßen. Als Faustregel für Schrägfenster gilt: die Fenster sollten in ihrer Gesamtbreite mehr als die Hälfte der Breite des Wohnraumes einnehmen. Dabei können die Fenster übereinander und nebeneinander als großzügigeren Kombinationen angeordnet werden.
Experten raten neben dem Lichteinfall auch den Ausblick mit in der Planung zu berücksichtigen. Je nach Wohnsituation bietet sich hier ein Zusatzelement unterhalb des Dachflächenfensters an, um z.B. den Ausblick in den Garten zu gewährleisten. Auch die Oberkante des Fensters sollte so gewählt werden, dass stehend noch ein bequemer Ausblick ermöglicht wird. Als Faustregel gilt: Die Fensterunterkante sollte 90-120 cm über dem Fußboden liegen, die Fensteroberkante ca. 200 cm. Je flacher die Dachneigung ausfällt, desto länger muss das Fenster gewählt werden. Eine ganz besondere Lösung sind so genannte Überfirstverglasungen: Hier grenzen an der Dachspitze Fensterflächen aneinander und ermöglichen so einen grandiosen Himmelsblick.
Sommer-Tipp: Eine angemessene Verschattung hält den Dachwohnraum kühl. Heute gibt es eine breite Palette wirkungsvoller Abdeckungen, wie Rollos, Faltstore und Jalousien sowie Rollläden. Rollos und Store halten nicht nur zuviel Sonnenlicht draußen, sondern sind auch ein gestalterisches Element. Mit Jalousien lässt sich der Lichteinfall über die Stellung der Lamellen fein steuern. Außenrollläden stoppen die Sonne, noch ehe die wärmenden Strahlen in die Dachräume fallen.

Dachflächenfenster ermöglichen den maximalen Einfall von Tageslicht und bieten spektakuläre Aussichten. Darüber hinaus wird durch den erhöhten Lichteintrag die Heizlast im Winter gesenkt. Damit es im Sommer nicht zu erhöhten Raumtemperaturen kommt, bietet Sunshine zahlreiche Sonnen- und Wärmeschutzverglasungen. Zusätzlich sind Markisen, Rollläden, Innenrollos, Verdunkelungsrollos und Steuerungs-Automatiken für Temperatur, Sonne, Wind und Regen erhältlich. Bild: tdx/Sunshine Wintergarten
Die Frage ’Gaube oder Dachfenster?’ sollte nicht nur unter dem Aspekt der Wohnlichkeit entschieden werden. Auch Bau und Konstruktion sind mit einzukalkulieren. Gauben sind konstruktiv aufwändiger und etwas teuer als Dachfenster. Sie müssen genehmigt werden. Andererseits lassen sich mit Form und Eindeckung des raumschaffenden Aufbaus interessante architektonisches Details schaffen. Als Material stehen Dachpfannen in großer Farben- und Formenvielfalt, edler Schiefer sowie extravagantes Titanzink in blaugrauer Optik zur Auswahl. Angenehme Kontraste – zu Schiefer, Ziegel oder Dachsteinen – lassen sich besonders mit Titanzink schaffen. Beispielsweise mit Rundgauben. Bei Sattel-, Walm- oder Giebelgaube wird die Deckung der schrägen Flächen in der Regel mit dem gleichen Material wie dem des gesamten Daches ausgeführt. An den Seiten kommen meist kleinformatige Platten zum Einsatz. Fließend in das Dach integrierte Fledermausgauben sind eine Wölbung, die mit dem Material der Hauptdachfläche durchgedeckt werden kann. Zu den ältesten und einfachsten Formen zählt die Schleppgaube, bei der die senkrechten Wangen oft mit kleinteiligem Deckmaterial bekleidet werden.
Bei einer Dachneigung von unter 30 Grad empfehlen Experten aus architektonischen Gründen Dachflächenfenster einzusetzen. Soll ein Solarkollektor auf dem Dach errichtet werden, so ist zu berücksichtigen, dass trotz Gauben noch ausreichend Dachfläche für deren Montage verbleibt.

Die Gaubenform kann sehr unterschiedlich ausfallen. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Schlepp-, Fledermaus-, Walm-, Giebel- und Spitzgauben, die in fast allen Größen und Proportionen realisierbar sind. Bild: fotolia
Tags: Dach, Dachwohnung